13.03.2012 | Soeben hat die Wochenzeitung "Der Spiegel" unter der Überschrift "Die Hälfte" einen Artikel veröffentlicht, in dem die Autoren Dieter Haselbach, Armin Klein, Pius Knüsel und Stephan Opitz den Vorschlag machen, den Kulturetat bundesweit um die Hälfte zu kürzen. Die Argumente sind ebenso zahlreich wie haltlos. Der Artikel weist auf ein Buch des Autoren-Kollektivs hin, das in der kommenden Woche erscheint. Ohne konkrete Beispiele zu nennen wird hier bestehenden Kultureinrichtungen "kollektiv" Unbeweglichkeit vorgeworfen.
Die Autoren bewegen sich beruflich selbst in kulturellen Bereichen, die zumindest teilweise von öffentlichen Fördergeldern abhängig sind. Auch der Deutsche Kulturrat hat sich "irritiert" über den Artikel gezeigt. In einer Pressemitteilung heißt es: "Der Deutsche Kulturrat fragt sich, von welcher Realität hier die Rede ist. Fakt ist: selbst die von den Autoren geforderte Reduzierung des Kulturetats um 50 Prozent bringt keine nennenswerte Entlastung der öffentlichen Haushalte. Fakt ist: der Kulturbereich ist ein sehr kniffliges Gebilde mit zahlreichen Verflechtungen. Gerade öffentliche Kultureinrichtungen sind wichtige Auftraggeber und Kunden der von den Autoren so gelobten Kulturwirtschaft. Zudem sind öffentlich geförderte Institutionen wichtige Arbeitgeber und Auftraggeber freier Kunst- und Kulturschaffender. Fakt ist: in verschiedenen Bundesländern finden derzeit intensive Beratungen zur künftigen Ausrichtung der Kulturpolitik statt. Zu nennen ist hier der Kulturkonvent in Sachsen-Anhalt, der Dialogprozess in Niedersachsen oder auch die Debatte in Brandenburg um die Ziele der dortigen Kulturpolitik."