Guy Montavon für "Ballungsräume in der Theaterlandschaft"

Guy Montavon für "Ballungsräume in der Theaterlandschaft"

17.11.2010 | Guy Montavon, Generalintendant des Theaters Erfurt, hat sich in die Debatte um die Zukunft der Thüringer Theater und Orchester eingeschaltet. Er plädiert im Gespräch mit der Zeitung "Thüringer Allgemeine" dafür, "in der Theaterlandschaft Ballungsräume" zu schaffen. Thüringens kleineren Theatern räumt Montavon kaum Überlebenschancen als Produktionsstandorte ein.

"Ich werde nie für die Schließung eines Theaters plädieren. Man soll an allen Stätten weiter spielen, aber ich glaube nicht, dass alle als produzierende Theater erhalten bleiben. Dass die Theater in Erfurt und Weimar sterben, ist eher unwahrscheinlich," sagte Montavon. Angesichts sinkender Einwohnerzahlen und des im Jahr 2019 auslaufenden Solidarpakts II müsse es Strukturveränderungen geben. Montavon hat kürzlich seinen Vertrag verlängert und bleibt bis 2017 Intendant des Theaters Erfurt. Er sprach sich dafür aus, die großen Theater zu stärken. Das Kultusministerium verhandelt derzeit mit den kommunalen Trägern über die Finanzierung der Theater und Orchester ab 2013. Die jetzigen Verträge, um die vor vier Jahren hart gerungen worden war, laufen Ende 2012 aus. Vor drei Monaten hatte Kultusminister Christoph Matschie (SPD) angekündigt, bis März 2011 solle ein Arbeitskreis ein Konzept zur künftigen Finanzierung der Theater und Orchester erarbeiten. Über die künftige Struktur des fusionierten Theaters Gera/Altenburg wird möglicherweise schon früher entschieden: Die hier drohende Insolvenz konnte kürzlich abgewendet werden.