Fusionspläne in Mecklenburg-Vorpommern verhindert

Fusionspläne in Mecklenburg-Vorpommern verhindert

05.04.2012 | Ein engagiertes und schnelles Handeln in Rostock hat den Fusions-Plänen des Rostocker Oberbürgermeisters, Roland Methling, für die Nord- deutsche Philharmonie Rostock mit der Staatskapelle Schwerin erst einmal einen Riegel vorgeschoben. Die Fraktion der Linken in der Rostocker Bürgerschaft hat einen Dringlichkeitsantrag eingereicht, in dem der Erhalt der Norddeutschen Philharmonie als eigenständiges Orchester des Volkstheaters Rostock gefordert und Verhandlungen bezüglich einer Fusion der Norddeutschen Philharmonie mit der Staatskapelle Schwerin abgelehnt werden.

Weiter heißt es in dem Antrag: "Die Eigenständigkeit der Norddeutschen Philharmonie ist nicht nur aus künstlerischer Sicht zu erhalten, sondern auch gemäß Theaterkonzept wirtschaftlich vernünftig. Desweiteren würde eine Fusion zu einem noch höheren Personalabbau führen, als ohnehin schon geplant." Die Bürgerschaft in Rostock hat dem Antrag der Linken zugestimmt, so dass der OB seine Pläne zurückstellen muss. In einem Gespräch zwischen Methling, der Rostocker Kultursenatorin Liane Melzer und DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens war zuvor deutlich geworden, dass es solche Fusionspläne gibt. Diese würden allerdings dem Theaterkonzept aus dem Jahr 2011 widersprechen und die derzeit laufenden Haustarifverhandlungen gefährden. Die Deutsche Orchestervereinigung verweigert weitere Gespräche über Haustarife, solange die Fusionspläne nicht vom Tisch sind. Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern befürwortet offenbar eine Fusion. Die Gesellschafter der Theater Vorpommern GmbH (die Bürgerschaften Greifswald und Stralsund sowie der Kreistag des Landkreises Vorpommern-Rügen) haben sich nun in einer Petition an den Landtag gewandt. Dort bitten sie unter anderem um eine Festschreibung sowie eine gerechte und regelmäßige Dynamisierung der jährlichen FAG-Vorwegabzüge, damit der Erhalt der gegenwärtigen Theaterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern sichergestellt werden könne. Nur dem großen Engagement und der Kreativität der Theatermitarbeiter sei es zu verdanken, dass überhaupt noch Produktionen auf dem derzeit noch anzutreffenden hohen künstlerischen Niveau gespielt werden könnten. "Es muss nunmehr jedoch unmissverständlich festgestellt werden, dass weitere Einschränkungen nicht mehr zu verantworten sind." Nach Ostern wird sich nun herausstellen, ob die Haustarifverhandlungen in der kommenden Woche wie geplant stattfinden können.