Fristloser Rausschmiss in Rostock: Sewan Latchinian soll gehen

Nun ist es tatsächlich passiert: Die Rostocker Bürgerschaft hat den Intendanten des Volkstheaters Sewan Latchinian fristlos entlassen. Im Grunde, weil er das getan hat, wofür man ihn vor einem guten halben Jahr eingestellt hatte: sich für das Theater zu engagieren. Das war jetzt nicht mehr erwünscht. Da kam es OB Methling gerade recht, dass Latchinian im Rahmen einer Neustrelitzer Theaterdemonstration einen Vergleich gezogen hatte zwischen der Zerstörung der Weltkulturerbestätten im Irak und der „Zerstörung funktionierender Theaterstrukturen“. Methling zweifelte nun offenbar am Vertrauensverhältnis zum Intendanten. Gestärkt wird der Oberbürgermeister durch die Landespolitik und Kulturminister Mathias Brodkorb, der hinter der so genannten Theaterreform steht. Latchinian hatte für den Erhalt des Vierspartentheaters gekämpft und seine Kritik am Bürgerschaftsbeschluss lautstark geäußert. Vor und während der Sitzung des zuständigen Hauptausschusses solidarisierten sich Theaterfreunde mit dem Intendanten. Vergebens.  Zeit, um seine künstlerischen Pläne am Volkstheater zu realisieren, hat man ihm jedenfalls nicht gelassen. Unten finden Sie die Pressemeldung von VdO und GDBA zum Rauswurf Latchinians.