Bühnenverein wählt zum ersten Mal eine Frau zur Präsidentin

Barbara Kisseler, Hamburger Kultursenatorin, ist die neue Präsidentin des Deutschen Bühnenvereins (DBV). In ihrer Antrittsrede auf der Jahreshauptversammlung des DBV forderte Kisseler, Politik und Gesellschaft müssten sich deutlicher dazu bekennen, dass die Arbeit der Theater und Orchester für das Zusammenleben der Menschen in der Stadt unverzichtbar ist. Zuvor war sie einstimmig zur Nachfolgerin von Klaus Zehelein gewählt worden, der sich nach 12 Jahren nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Die heute 65-jährige Kisseler leitete von 1993 bis 2002 die Abteilung Kultur im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Von 2002 bis 2006 war sie Staatssekretärin für Kultur bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin und anschließend Chefin der Senatskanzlei des Landes Berlin. Seit März 2011 ist sie Kultursenatorin in Hamburg.

Die Jahreshauptversammlung befasste sich inhaltlich mit aktuellen Themen der täglichen Arbeit der Theater und Orchester. Dazu gehörten das neue Bundesgesetz zur Tarifeinheit, das Handels- und Investitionsabkommen TTIP, die urheberrechtlichen Probleme, die bei der täglichen Arbeit der Theater bestehen, sowie das Thema der Demokratiefähigkeit und Partizipation von Bürgern. Bezogen auf TTIP fordert der DBV von der Bundesregierung und der EU-Kommission eine klare Haltung, dass Kunst und Kultur von diesem Abkommen nicht betroffen sein dürfen. Wenn es zum uneingeschränkten Abschluss von TTIP komme, werde der Bühnenverein mit allen Mitteln gegen eine Kommerzialisierung kultureller Aktivitäten eintreten. Foto: Bertold Fabricius