12.06.2014 | Vom 14. bis 16. Mai 2014 fand die Tagung der Konferenz der Personal- und Betriebsratsvorsitzenden großer deutschsprachiger Bühnen, kurz Bühnenkonferenz, in Köln statt. Im Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums tagten die Vorsitzenden der Personal- und Betriebsräte der Theater aus Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Stuttgart und Wien. In einer anschließend veröffentlichten Pressemitteilung nimmt die Bühnenkonferenz Stellung zu zwei aktuellen Themen. Scharf kritisiert wird die Nichtverlängerung des kompletten Ensembles der Wuppertaler Bühnen.
Fraglich sei, ob eine derartige Maßnahme, verbunden mit der zukünftigen Beschäftigung ausschließlich von Gästen, mit geltendem Tarifrecht überhaupt zu vereinbaren sei. Das Vorhaben sei ein gezielter, aber wenig durchdachter Angriff auf die Strukturen der in aller Welt als beispielhaft geltenden deutschen Theaterlandschaft. Die Wuppertaler Bühnen würden auf einen Schlag der ihre Identität prägenden Köpfe dieses Hauses beraubt, die Identifikationsmöglichkeit der Bürgerinnen und Bürger mit "ihrem Theater" würde unwiederbringlich verloren gehen. "Gegen Pläne und Entscheidungen dieser Art protestieren wir und fordern die Verantwortlichen dazu auf, diese rückgängig zu Machen", so die Teilnehmer der Bühnenkonferenz. Kritisiert werden in der Erklärung auch die Vorgänge am Wiener Burgtheater. In der Stellungnahme der Bühnenkonferenz heißt es dazu: "Dass Misswirtschaft einzelner (Kunst- und Kultur-)Manager und die daraus zwangsweise folgenden fatalen finanziellen Konsequenzen für ihre Häuser zumeist nicht auf den Rücken der tatsächlichen Verursacher, sondern auf denen der kleinen, abhängigen Beschäftigten ausgetragen werden ist inzwischen leider bittere Wahrheit und viel zu oft gängige Praxis geworden." "Dieser schwarzen Komödie" (gemeint ist die Entlassung des Intendanten Matthias Hartmann) "sollen alleine bei der Theaterservice GmbH ‚ART for ART‘ nach unserem derzeitigen Wissensstand 53 Arbeitsplätze (ein Drittel des Personals) zum Opfer fallen." Ein Sozialplan für die Betroffenen werde vom Arbeitgeber als "nicht notwendig" erachtet. "Diesen Vorgängen muss Einhalt geboten werden, die tatsächlich Verantwortlichen müssen die Konsequenzen tragen und nicht diejenigen, die ihnen ihre künstlerischen Höhenflüge durch ihre ehrliche Arbeit überhaupt erst ermöglicht haben."