23.11.2010 | Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, hat im Rahmen eines Symposiums des Kölner Kulturrates zur Kulturpolitik öffentlich Überlegungen angestellt, das Bonner Opernhaus aufzugeben. Unter der Devise "Konzentration der Kräfte" könne die Bonner Oper mittelfristig geschlossen und von Bonn mitbespielt, eine Tanzcompagnie solle für beide Städte gemeinsam gegründet werden.
Der Bonner GMD Stefan Blunier hat sich zu den Vorschlägen aus dem Ausland mit einer Pressemitteilung geäußert: "Grundsätzlich sollten vor öffentlich geführten Diskussionen die Gespräche zum Kulturkonzept abgeschlossen sein, denn vor Zahlen stehen zunächst die Inhalten", meint Blunier. Und weiter: "Ich möchte aber explizit davor warnen, jahrhundertlang gewachsene kulturelle Traditionen in einem Akt barbarischer Zerstörung zu liquidieren. In jedem Fall betrifft auch die Art der jetzt begonnenen Debatte meine Arbeit als Generalmusikdirektor, da ich die Gefahr erkenne, dass durch auch polemische und nicht ganz sachliche Diskussionen wir alle und damit auch die Stadt Bonn kulturell und in der Außenwirkung Schaden nehmen wird." Auch der Deutsche Kulturrat hat zu den Plänen des OB Stellung genommen. Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann: "Starke Städte brauchen starke Kultur-Kraftwerke! In Zeiten der Finanzkrise muss die eine oder andere Stadt sicherlich ihren Gürtel enger schnallen. Allerdings dürfen solche Maßnahmen keinesfalls dazu führen, dass das kulturelle Profil einer Stadt immer stärker verwässert wird. Die Identität einer Stadt hängt unmittelbar mit ihren Kulturleistungen zusammen."