Bonner Festspielhaus soll nun doch gebaut werden

Bonner Festspielhaus soll nun doch gebaut werden

25.11.2011 | Kehrtwende in Bonn: Erst geplant, dann verworfen - nun soll es doch Wirklichkeit werden, das neue Festspielhaus in der "Bundesstadt". In der Stadtratssitzung zum Thema sagte nur die Linksfraktion "Nein" zu dem Bau, der ausschließlich durch private Mittel finanziert werden soll. 30 Millionen Euro will die Deutsche Post geben. Die beiden anderen Groß-Sponsoren, die ursprünglich ihre Beteiligung zugesagt hatten, Postbank und Deutsche Telekom, waren in den vergangenen Wochen bzw. Monaten abgesprungen.

Der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) hat den Antrag erneut in den Stadtrat eingebracht, nachdem er selbst ihn im letzten Jahr zunächst auf Eis gelegt hatte. Jetzt aber verteidigte er das Projekt. Allerdings wird sich die Stadt Bonn selbst nicht an den geschätzten Kosten von 100 Millionen Euro beteiligen. Nun geht es darum, neue Sponsoren zu finden und die Bürger der Stadt Bonn zu Spenden zu motivieren. Ob es bei der geplanten Bausumme bleibt, darf - angesichts der Entwicklungen bei der Hamburger Elbphilharmonie - bezweifelt werden. Aber, das finden die zahlreichen Fürsprecher, ohne ein neues Festspielhaus, dessen Architektur und Akustik höchsten Ansprüchen genügen und auch dem internationalen Wettbewerb standhalten soll, werde Bonn musikalisch nicht mehr mithalten können. Im Gespräch war zunächst, die unter Denkmalschutz stehende Beethovenhalle abzureißen und das neue Haus an gleicher Stelle zu bauen. Nun ist als Standort die Rheinaue im Bundesviertel vorgesehen. Das Haus soll Heimstatt für das Bonner Beethoven-Orchester und für das Beethoven-Fest werden. Geplant ist eine Fertigstellung bis 2020: dann soll Bonns berühmtester Musiker, Ludwig van Beethoven, anlässlich seines 250. Geburtstags besonders gewürdigt werden.