09.04.2014 | In einem Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Halle, Bernd Wiegand, hat der Intendant der Oper Halle, Axel Köhler, erklärt, für eine Verlängerung seines Vertrag über das Jahr 2016 hinaus nicht zur Verfügung zu stehen. Köhler reagiert damit auf die Absichten der Landesregierung Sachsen-Anhalts, die Theater des Landes mit massiven finanziellen Kürzungen zu belasten. Für zahlreiche Mitarbeiter werde dieser Einschnitt das berufliche Ende markieren, so Köhler. "In diesem Sinne protestiere ich persönlich auf die mir einzig mögliche Weise gegen eben diesen Weg, den die Kulturpolitik des Landes Sachsen Anhalt den Theatern Eisleben, Dessau und Halle aufzwingt.
Er wolle nicht zum Totengräber des Ensembles der Oper Halle werden. Köhler prognostiziert auch tiefgreifende Verluste für das kulturelle Angebot in den betroffenen Städten. Damit bezieht er neben Halle auch die anderen Theaterstädte des Landes in seinen Protest ein. Er verweist auf die zahlreichen Protestaktionen aus der Bevölkerung gegen die Sparpläne. Diese hätten zum Ziel gehabt, "diese willkürlich verhängten finanziellen Kürzungen zu verhindern und einen vernünftigen Konsens zu finden, der auf einer inhaltlich geführten Debatte gründet". Weiter heißt es in dem Brief: "Dies wurde leider nicht erreicht, da seitens des Landes Sachsen Anhalt an einem solchen Dialog wohl keinerlei Interesse besteht. Inzwischen ist es beschlossene Sache, dass die TOOH in den kommenden Jahren einen Weg der ‚Strukturanpassung‘ vor sich hat, der mit einem erheblichen Personallabbau einhergehen wird." Er sei nicht bereit, so Köhler, Strukturanpassungsmaßnahmen dieser Art mit zu tragen und stehe deshalb nach 30-jähriger künstlerischer Tätigkeit in dieser Stadt und an diesem Haus für eine Verlängerung seines Vertrages als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper Halle nicht zur Verfügung. Kammersänger Axel Köhler ist seit August 2011 Intendant der Oper Halle, nachdem er seit 2009 bereits Direktor der Oper Halle war. In der Saalestadt sang und inszenierte er seit drei Jahrzehnten.