Anti-Stammtisch-Papier der Gewerkschaften

Anti-Stammtisch-Papier der Gewerkschaften

14.03.2012 | Ein gemeinsames "Anti-Stammtisch-Papier zur Theater- und Orchesterförderung in Mecklenburg-Vorpommern" haben die Gewerkschaften VdO, DOV, GDBA und ver.di soeben veröffentlicht. Über Sparwut und kulturloses politisches Verhalten im Land haben wir an dieser Stelle bereits berichtet. Das Papier ist eine Argumentationshilfe für die Künstler vor Ort und eine Mahnung gegenüber der Sparpolitik. "Kultur stiftet Identität", und: "Kultur gibt es nicht zum Nulltarif", heißt es in dem Papier.

Die Festschreibung der Kultur-Förderung auf 35,8 Millionen Euro (seit 1994 bis 2020) bedeute faktisch mindestens eine Halbierung. "Keine Haushaltssanierung durch Kulturabbau", lautet die Forderung der Gewerkschaften. Seit Jahren wird an allen Kultur-Standorten in Mecklenburg-Vorpommern massiv gespart. In Haustarifverträgen verzichten die Mitarbeiter bereits auf Teile ihres Gehalts. Das Papier argumentiert auch mit dem Faktor "Umwegrentabilität der Kultur" und macht deutlich, dass die Künstler-Profis der Theaterhäuser Kulturmultiplikatoren sind, deren Engagement weit in die Gesellschaft wirkt. Die Unterzeichner wehren sich schließlich gegen Fusionen von Theatern und Kooperationen bei großen Entfernungen. "Fusionen schaffen mehr Probleme als sie lösen", weil sie zur Entlassung meist jüngerer Künstler-Kollegen und zur Zahlung hoher Abfindungen führten. Bei der Kooperation über weite Entfernungen schließlich bleibe das Geld "im wahrsten Sinn des Wortes ‚auf der Strecke‘". "Künstler gehören auf die Bühne, nicht in den Bus!"

Hier finden Sie das Anti-Stammtisch-Papier vom 14. März 2012 (PDF, 189 kb).