Die diesjährigen Erfurter Domstufen-Festspiele zeigen Giuseppe Verdis Oper, die von der Unterdrückung des Volks der Israeliten durch den machtbesessenen babylonischen König Nabucco erzählt, von dessen Adoptivtochter Abigaille, die alle Macht und auch den Geliebten der Schwester Fenena für sich will, schließlich aber verliert und sich – wie die anderen Babylonier – vor dem Gott der Israeliten verneigt. Auch Nabucco, der sich zwischenzeitlich selbst zum Gott erhoben hat, konvertiert am Ende, um dann in dieser Inszenierung doch erschossen zu werden. An Bühnenbild und Kostümen haben Regisseur Guy Montavon und Ausstatter Peter Sykora nicht gespart: eine echte Technik- und Materialschlacht, beeindruckend das Open-Air-Spektakel vor dem Erfurter Dom. Zur Verbesserung des Klangs sitzt das Orchester nicht auf dem Domplatz, sondern wird per Glasfaser von der Theaterbühne übertragen. Die Inszenierung enthält durchaus aktuelle politische Anspielungen, zum Beispiel, wenn bei der Wiederholung des Gefangenenchors blau und gelb leuchtende Kirchen sichtbar werden. Für die Musik an diesem Abend gab es viel Beifall. „Die bei Nabucco so wichtigen und schönen Chorszenen werden vom stimmlich starken Opernchor des Theaters sowie den Mitgliedern des Philharmonischen Chores Erfurt mit Hingabe gesungen“, berichtet das Opernmagazin. Foto: Lutz Edelhoff