Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ist gegenüber dem Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker Valery Gergiev nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine deutlich geworden. Er fordert von dem russischen Dirigenten, dessen Freundschaft zu Wladimir Putin bekannt ist, sich von der russischen Invasion zu distanzieren. Er sei „fassungslos über diesen barbarischen Akt des russischen Machthabers Putin, der seine nationalistischen Ziele mit aller Brutalität und ohne Rücksicht auf Menschenleben verfolgt“, schreibt Reiter an Gergiev. Gemeinsam mit den Orchestervertretern der Münchner Philharmoniker erwarte er von ihm „ein deutliches Zeichen der Distanzierung von den völkerrechtswidrigen Angriffen gegen die Ukraine, und damit ein klares Signal an die Stadtspitze, die Öffentlichkeit, die Musikerinnen und Musiker der Münchner Philharmoniker und ihr Publikum bis Montag, 28. Februar. Anderenfalls werden wir das Vertragsverhältnis als Chefdirigent beenden müssen.“ Schon früher hatte Gergiev wegen seiner Nähe zum Kremlchef in der Kritik gestanden. Sowohl die Annexion der Krim 2014 als auch das Gesetz, das die Rechte von Homosexuellen in Russland einschränkt, hatte er unterstützt. Das Foto (Michael Nagy/Presseamt) zeigt Oberbürgermeister Dieter Reiter.