Friedrich der Große selbst schrieb das Libretto zu diesem Werk, das Carl Heinrich Graun vertonte und das eine Art Selbstporträt des preußischen Königs werden sollte: Friedrich als Montezuma, König von Mexico, der tolerant Glaubensfreiheit gewährt. Es sollte wohl auch eine – nicht recht glaubwürdige – Kritik am Kolonialismus sein. Am Theater Lübeck komplettierte Regisseur Ingo Kerkhof das Libretto durch Texte von Heiner Müller. Der Preußenkönig erscheint hier gleich in drei Gestalten: als Junge, als Prinz und als alter Mann. „Es ist ein geschicktes Spiel mit verschiedenen Ebenen. Dialoge und Musikszenen fließen virtuos ineinander“, berichtet der NDR. „Liebhaber Barocker Musik sind jetzt in Lübeck bestens aufgehoben“, lesen wir beim shz. "Musikalisch war der Abend ein Erlebnis. Takahiro Nagasaki leitete das klein besetzte Orchester vom Cembalo aus mit sicherer Hand, die Piano-Kultur der Streicher und die Intonationssicherheit der Hörner waren beispielhaft", kommentieren die Lübecker Nachrichten. Vor allem die weibliche Sängerriege erfährt in den Medien begeisterte Kommentare. „Das Orchester verdient ein Sonderlob“, findet HL-live. Und: „Hut ab auch vor der Leistung des Chores.“ Auch die Lübecker Nachrichten schreiben: „Eine ebenso großartige Leistung zeigte der von Jan-Michael Krüger einstudierte Chor.“ Das Foto (Jochen Quast) zeigt Magdalene Artelt (Friedrich II. »Alter Ego«), Andrea Stadel (Wilhelmine, Schwester Friedrichs II./Cortés), Evmorfia Metaxaki (Katte, Freund Friedrichs/Eupaforice), Julie-Marie Sundal (Friedrich II./Montezuma).