Am Nationaltheater Weimar war zum Spielzeitauftakt eine Uraufführung zu erleben, eine Koproduktion mit dem Kunstfest Weimar. Komponist Johannes Maria Staud und Librettist Thomas Köck hatten sich zusammengetan, um aus Köcks ursprünglich als Theaterstück angelegtem Werk „eure paläste sind leer“ ein Musiktheaterwerk zu machen. Es geht um nichts weniger als um „Anfang und Ende der ‚Neuen Welt‘“. Zunächst werden spanische Siedler auf der Suche nach dem Eldorado gezeigt, wobei ordentlich Gewalt im Spiel ist. Eine zweite Szene zeigt das heutige Amerika mit heruntergekommenen Vorstadtsiedlungen; schließlich der Blick eines Sehers in die nahe Zukunft, auf "die Reste einer Machtzentrale“, die sowohl Tempel als auch Weißes Haus sein könnte. Hoffnung gibt es hier nicht. „Das hatte durchaus schweißnass albträumende Züge“, schreibt die FAZ, und: „Wie der Komponist hier archaische Melismen, Sprechgesang und eine fein ausgehörte Instrumentalführung zusammenbringt, ist gekonnt.“ „Als ästhetisches Gebilde ist Stauds, Köcks und Moses‘ Musiktheater ein perfekter Spiegel des turbokapitalistischen Wachstumsdenkens“, kommentiert die Deutsche Bühne. Und die FAZ berichtet – neben Abstrichen in Bezug auf das Libretto - von einer „hoch engagierten Ensembleleistung von Staatskapelle und Opernchor“. Das Foto (Candy Welz) zeigt Oleksandr Pushniak als Don Stepano, Camila Ribero-Souza als Hexe und den Opernchor.