Paul Hindemiths Oper über den Maler Matthias Grünewald – Mathis – erzählt von dessen Hinwendung zur Revolution, von Aufstand und Religion, auch von Liebe – und natürlich von Kunst. Mathis begreife schließlich, „dass der Künstler auf schwankendem Grund stehen muss, wenn er Kunst schaffen will“, lesen wir in der Stückeinführung der Staatsoper Nürnberg. Hausherr und Regisseur Jens-Daniel Herzog hat das Geschehen in die Gegenwart versetzt, zunächst in die 1970er-Jahre, später ins Heute. Die Inszenierung löst in der Kritik weniger Begeisterung aus als die musikalische Umsetzung des Abends. Im Bayerischen Rundfunk wird berichtet, „wie Dirigent Roland Böer die Flammen lodern ließ, mit ganz heißem Atem zu Werke ging“. „Böer vereint Klangschönheit mit dramatischer Pranke – ihm gelingt ein überzeugender Auftakt als neuer Generalmusikdirektor des Staatstheaters. Die Sängerinnen und Sänger leisten Überragendes (...) und auch die Chöre meistern ihre Aufgaben mit Präzision und zielgenauer vokaler Wucht“, so die Nürnberger Nachrichten. „Das Ensemble ist sehr gut besetzt, die Chöre sehr präsent“, findet auch der Rezensent im Deutschlandfunk, der bilanziert: „Ein großer musikalischer Abend.“ Foto: Pedro Malinowski