"Madama Butterfly" in Bremerhaven

Immer wieder neu berührt dieser Opernstoff mit der Musik Puccinis das Publikum: die sehr junge Japanerin Cio-Cio-San, die in der Hoffnung auf eine Zukunft mit ihrem Ehemann „auf Zeit“ mit allen Traditionen ihrer Heimat und ihrer Familie bricht und schließlich, als Pinkerton das gemeinsame Kind abholt, um es mit seiner amerikanischen Ehefrau großzuziehen, schließlich in den Freitod geht, der eigentlich „alternativlos“ ist. Regisseurin Béatrice Lachaussée hat den Leutnant in Bremerhaven nicht zum reinen Scheusal gemacht. Von „einer klugen Inszenierung, die die offensichtlichste Deutung subtil unterwandert – dass nämlich Frauen vor allem Opfer sind und Männer nicht sehr selten Schweine, zumal in der Oper“, berichtet die taz. „Die Personenführung ist in ihren Details intelligent und ansprechend“, schreibt der Weser Kurier. Und die Kreiszeitung: „So zufrieden wie mit der gut durchdachten Inszenierung darf man derweil musikalisch sein.“ Auch der Chor meistert seine Aufgabe gut. „Für die Einstudierung des wieder gut disponierten Opernchors zeichnet Mario Orlando El Fakih Hernández verantwortlich“, so der Opernfreund. Und die taz urteilt: „Der Chor erweist sich als spielfreudig.“ Das Foto (Heiko Sandelmann) zeigt Judith Kuhn als Cio-Cio-San, MacKenzie Gallinger als Goro und Damen des Opernchores.

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