"La tragédie de Carmen" in Bremerhaven

Georges Bizets Oper „Carmen“ galt bei ihrer Uraufführung als Skandal, wurde aber dennoch zum Welterfolg – bis heute. 1981 nahm sich der Theaterregisseur Peter Brook erneut dieses Stoffes an und schuf gemeinsam mit dem Komponisten Marius Constant und dem Autor Jean-Claude Carrière eine einaktige Fassung von Bizets Oper, für die nur 15 Musiker und sechs Sänger-Darsteller benötigt werden. Diese Version hatte in Bremerhaven – kurz vor dem Shutdown – in der Inszenierung von Matthias Oldag Premiere. Diese Fassung sei eine „Reduktion auf das Wesentlichste, eine überaus wirkungsvolle Darstellung einer Frau, die mit sich alleine ihre Tragödie erlebt und konsequent ihren Weg verfolgt – bis in den Tod“, so kündigt das Theater seine „Carmen“ an. „Eine in ihrer Gesamtheit stimmige Inszenierung, die auch ohne überzogen provokante Elemente die Essenz der zugrunde liegenden Carmen-Novelle auf eindringliche Weise bildhaft in Szene setzte“, so beschreibt die Nordsee-Zeitung diesen Abend. Die Kreiszeitung berichtet von einer „exzellenten Inszenierung“. Peter Brooks Fassung betone den Tragödiencharakter der Geschichte. Und: „Das Überzeugende an Matthias Oldags subtiler Inszenierung am Stadttheater Bremerhaven ist, dass er genau hier ansetzt und kein blutiges Liebesritual inszeniert.“ Auch musikalisch überzeugt der Abend. Noch einmal die Kreiszeitung: „Die Sänger, vor allem die beiden Sängerinnen agieren auf hohem Niveau, und Marc Niemann führt das reduzierte Philharmonische Orchester Bremerhaven sicher durch die komplexe Partitur.“ Foto: Heiko Sandelmann

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