"La Juive" in Hannover

Hoch aktuell ist dieses Werk von Fromental Halévy, das Hass und Kampf zwischen Christen und Juden zum Thema hat. Es geht, so die Staatsoper Hannover, um die „Reibung zwischen Menschen, die den Anderen in seiner Fremdheit nicht mehr gelten lassen können“. Schon ein Jahr nach der Uraufführung 1835 wurde das Werk in Hannover gespielt, nun hat es Lydia Steier hier inszeniert, die in den fünf Akten eine Zeitreise rückwärts macht: Vom Amerika der 1950er-Jahre über die Weimarer Republik wenige Jahre vor ihrem Aus, bis sie schließlich beim Konstanzer Konzil im Jahr 1414 ankommt. „Ich hoffe, dass diese Reise wie ein Zerrspiegel funktioniert, dass wir wie durch verschiedene Handyfilter auf das Geschehen blicken“, erklärt Steier im Programmheft-Interview. Die Kritiker zeigen sich begeistert. „Eine virtuose, opulente Inszenierung, packende Musik und ein vergessenes Erfolgsstück, das neu glänzt: An der Staatsoper gelingt der Neustart mit 'La Juive'“, schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung. Hier gelinge der Start in eine neue Ära, meint die Neue Presse und spielt damit auch auf den Intendantenwechsel in Hannover an. Im Deutschlandfunk hören wir: „Auf jeden Fall ein Ereignis ist, was der Dirigent Constantin Trinks mit dem Chor und dem Staatsorchester Hannover vollbringt.“ Und auch das Hamburger Abendblatt findet, dass „Constantin Trinks (…) das Staatsorchester und den prächtigen Chor erfolgreich beim Spektakel-Ehrgeiz packte.“ Foto: Sandra Then

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