"La Cenerentola" in Oldenburg

Sehr märchenhaft geht es nicht zu in Axel Köhlers Inszenierung von Rossinis „Aschenputtel“-Oper in Oldenburg. Die Cenerentola ist hier ein moderner Underdog, mit Parka und Mütze; sie muss den Hinterhof kehren, während ihre zwei schrillen Stiefschwestern sich vergnügen. Die Geschichte läuft dann, wie jeder weiß, besser für die „gute“ Schwester; aber Köhler gönnt der Handlung kein wirkliches Happy End – und verstört damit das eigentlich begeisterte Publikum ein wenig; das sei fast „wie ein Schlag in den Magen“, so die Nordwestzeitung. „‘La Cenerentola‘ ist eine Mischung aus heiterer und ernster Oper. Axel Köhler inszeniert sie trotz der komischen Momente mit all ihrer Härte als Märchen für Erwachsene“, hören wir auf Radio Bremen. Er inszeniere mit Schwung und Witz und erreiche „Tiefe, weil er karikierende Elemente neben ironische Distanz setzt, durchaus das Absurde streift und die versteckte Bitternis spüren lässt“, so die Nordwestzeitung, die auch die musikalische Umsetzung lobt: „Aus dem Graben rollen die Drehwurm-Walzen schwindelerregend an. Vito Cristofaro kontrolliert und befeuert die Steigerungen mit dem höchst animierten Staatsorchester, lässt den Schöngesang funkeln. Alles fließt, nichts ruckelt.“ Das Foto (Stephan Walzl) zeigt Tomasz Wija als Alidoro, João Fernandes als Don Magnifico, Yulia Sokolik als Angelina, Alexandra Scherrmann als Clorinda, Philipp Kapeller als Don Ramiro, Melanie Lang als Tisbe, Daniel Moon als Dandini sowie die  Herren des Opernchors Oldenburg und Statisterie.

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