Mit dieser Oper vertonte Leoš Janáček das Schauspiel „Das Gewitter“ von Alexander N. Ostrowski. Er habe den Fokus „weniger auf die für Ehefrauen schier unerträglichen Lebensumstände im zaristischen Russland, sondern auf die Titelfigur selbst“ gelegt, so das Theater Bielefeld in seiner Programmankündigung. Und weiter: „Beflügelt von seiner eigenen späten Liebe zur 38 Jahre jüngeren (verheirateten) Kamila Stösslova zeichnet er ein genaues Psychogramm der Titelfigur, deren sensible Gefühlswelt an der starren und bigotten Gesellschaftsordnung der Kleinstadt zerbricht.“ In Bielefeld führte Georg Zlabinger Regie, dessen „Inszenierung (...) durch ihre Schlichtheit spektakulär“ sei, so die Neue Westfälische. „Grandios gelingt ihm der Spagat zwischen kühler Rationalität und emotionaler Achterbahnfahrt, zwischen kollektiver Gleichgültigkeit und persönlicher Katastrophe“, findet das Westfalen Blatt. Und: „Erster Kapellmeister Gregor Rot lässt den Vokalisten differenzierten Freiraum zur individuellen Entfaltung und führt doch Bühne und Bielefelder Philharmoniker zu einer kongruenten Einheit zusammen.“ Besonders hervorgehoben in den Kritiken: Heather Engebretson in der Titelrolle. Das Fazit der Neuen Westfälischen: „Katja Kabanowa war eine glanzvolle Opernpremiere.“ Das Foto (Sarah Jonek) zeigt den Chor des Theaters Bielefeld.