"Kátja Kabanová" in Dresden

In Leoš Janáčeks Oper geht es um den Konflikt einer jungen Frau zwischen dem tiefen Drang nach persönlicher Freiheit und den gesellschaftlichen Zwängen aus Tradition und Moral. Kátja will aus der Tristesse ihres Daseins und ihrer Ehe ausbrechen, scheitert aber und entschließt sich am Ende für den Freitod. Janáček, als Liebhaber russischer Kultur, wurde durch die Erzählung des russischen Schriftstellers Alexander Ostrowski „Gewitter“ zu seiner Oper animiert. Er schrieb selbst das Libretto; uraufgeführt wurde das Werk 1921 in Brünn. „Jeder und Jede ist in dem Stück für alle anderen ein Spion. Alle Ängste, Verzweiflung und Einsamkeit werden penibel registriert und bei Bedarf gnadenlos ausgespielt.“ Das sagt Calixto Bieito, der die Oper an der Semperoper inszenierte. Er verortet sie in einem Betonbau mit hohen Wänden: Symbol für das Eingesperrt-Sein der Titelfigur. „Calixto Bieito erzählt diese Geschichte ganz geradlinig und lenkt die Sicht vor allem auf unterdrückte Emotionalität, betont dabei die körperliche Lust“, berichtet der MDR. „Alejo Pérez bewies im Graben sein handwerkliches Können und veranlasste die Musiker der Staatskapelle zu bestechender Transparenz, Intensität sowie fulminanten Kontrasten“, kommentiert der Opernfreund. Und noch einmal der MDR: „Der von Jonathan Becker gewohnt überzeugend einstudierte Staatsopernchor sowie die unter dem argentinischen Gastdirigenten Alejo Pérez aufspielende Sächsische Staatskapelle verleihen dem Abend große, spannungsvolle Brillanz.“ Das Foto (Semperoper Dresden/Ludwig Olah) zeigt Amanda Majewski als Kátja.

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