„Eine Geschichte, die leider eine Aktualität gewonnen hat, die wir, als wir damit begonnen haben zu arbeiten, gar nicht ahnen konnten“, erklärt Markus Trabusch, Intendant des Theaters Würzburg, der diese Uraufführung (eine Auftragskomposition des Theaters) in Szene gesetzt hat. Die Thematik sei sehr aktuell geworden. Zwei Männer in Kriegsgefangenschaft in Sibirien: Der verheiratete Richard erzählt Karl von seiner Frau Anna, in vielen Einzelheiten. Richard verliebt sich, ohne diese Frau zu kennen, kann fliehen, kehrt heim und gibt sich Anna als Richard zu erkennen. Hier wächst eine neue Liebe, die auch, als der „echte“ Ehemann nach Hause kommt, bestehen bleibt. Eine tragische Kriegsheimkehrergeschichte. Ursprünglich stammt sie vom Würzburger Autor Leonhard Frank. Roland Schimmelpfennig hat das Libretto, Christoph Ehrenfellner die Musik geschrieben. „Merkwürdige Handlung, tolle Musik, tolle Sängerinnen und Sänger, eigenartiges Klangerlebnis“, so fasst Trabusch seine Eindrücke zusammen. Gespielt wird im Schauspielhaus, es ist die erste Oper überhaupt an diesem Ort. „. Hier ist die Liebe ein Bulldozer, der alle Hindernisse aus dem Weg räumen wird, sie ist größer als Konvention, Treue, Moral. Sie ist auch größer als das Unglück, denn wenn Karl und Anna am Ende ihrer Wege gehen, kann man nicht anders, als trotz allem an einen guten Ausgang zu glauben“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Und: „Von großer Schönheit sind die zahlreichen kleinen Solopartien, die sich immer zwanglos aus dem Chor lösen.“ Das Foto (Nik Schölzel) zeigt Daniel Fiolka als Richard und Martin Berner als Karl.