Das Musiktheaterkollektiv Hauen und Stechen hat am Saarländischen Staatstheater Tschaikowskys im Vergleich mit anderen Werken des russischen Komponisten seltener gespielten Oper inszeniert. Gesungen wird teils auf russisch, teils auf ukrainisch, was sich dem dieser Sprachen nicht mächtigen Zuschauer durch ukrainische Farben in den Übertiteln vermittelt. Zwischendurch werden auch Bilder von zerstörten Gebäuden gezeigt, eindeutig aktuelle Kriegsbilder. „Mysterium, Gaudium, Politikum: Das Theaterkollektiv ›Hauen und Stechen‹ macht Tschaikowskis ›Jungfrau von Orléans‹ zu dem Opernereignis der Saison in Saarbrücken“, schwärmt die Saarbrücker Zeitung. Johanna wird nicht nur gesungen, sondern durch eine Schauspielerin gedoppelt. „Durch unzählige Regieeinfälle und witzige Anspielungen auf toxisches Patriarchat befreien das Kollektiv Hauen und Stechen und Julia Lwowski die Hauptrolle von ihrem schweren Pathos“, lesen wir auf OPER!. In der Tat wird Johanna am Schluss nicht auf dem Scheiterhaufen verbrannt, stattdessen werden vier „alte weiße Männer“ geköpft. „Großartig – ein ungewöhnlicher Opernabend, bei dem nahezu alles stimmt“, so das OPUS Magazin. SR 2 berichtet: „Hauen und Stechen (…) hat mutig den alten Stoff in Verbindung mit aktuellen politischen Herausforderungen gebracht und gerade mit dem Einsatz von Video und Live-Kamera ein besonders nahbares Erlebnis der Oper geschaffen.“ Einen "extrem starken Abend" hat der Rezensent des Deutschlandfunk erlebt, der außerdem meint: „Gut besetzt auch die Chöre, Es ist ja ein Chorstück. Der Chor hat extrem viel zu leisten.“ Das Foto (Martin Kaufhold) zeigt Angela Braun (Eine Stimme) und Statisterie.