Leoš Janáčeks wohl bekannteste Oper erlebte am Theater Freiburg in der Inszenierung von Kateryna Sokolova ihre Premiere. Sie beleuchtet die Risse und Abgründe der Personen, nicht zuletzt die der Buryia, Jenufas Ziehmutter, die im inneren Erleben von ihrem verstorbenen – gewalttätigen – Ehemann heimgesucht wird. Dargestellt wird dieser in Freiburg durch einen stummen Protagonisten. Die innere Bedrängnis der starken Frau wird auch im Bühnenbild deutlich. „Kateryna Sokolova gelingt mit ihrer vierten Inszenierung am Theater Freiburg eine stringente, vielschichtige Deutung von Leos Janáceks berühmtester Oper“, schreibt die Badische Zeitung. Extrem bildmächtig sei die Sprache dieser Inszenierung. Szene und Musik gingen bei dieser herausragenden Produktion Hand in Hand, findet die neue musikzeitung (nmz). „Janáček leidet mit Jenůfa an deren unfassbarem Verlust – und verströmt dabei so viel Empathie und Einfühlungsvermögen, wie es selbst in der gefühlsbetonten und -beladenen Oper selten zu hören ist“, liest man auf der Webseite des Theaters. Und das wird im Graben und auf der Bühne umgesetzt. Die nmz: „Von Beginn an lässt das Philharmonische Orchester Freiburg unter der Leitung von Generalmusikdirektor André de Ridder eine Sogwirkung entstehen, der man sich nicht entziehen kann.“ Und: „Im astrein singenden Chor (Leitung: Norbert Kleinschmidt) wird jedes Mitglied der Dorfgemeinschaft ganz individuell gezeichnet.“ Das Foto (Laura Nickel) zeigt Roberto Gionfriddo als Stewa Buryja, Inga Schäfer als Jenufa, Mingyu Ahn als Altgesell und den Opernchor.