INITIATIVE TANZ zum Haushaltsentwurf 2025 der Bundesregierung

Der Tanz und die darstellenden Künste müssen angemessen vom Bund gefördert werden! So heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der INITIATIVE TANZ zum Haushaltsantwurf der Bundesregierung 2025. Und weiter: Wie prekär die Situation der Künstler und Künstlerinnen in den Performativen Künsten finanziert ist, hat sich in aller Deutlichkeit während der Pandemie gezeigt. Das Programm Neustart Kultur hat in dieser schweren, existenziellen Phase den Kulturschaffenden eine wichtige Perspektive eröffnet und Hoffnung gemacht, dass ihre kreative Arbeit als essenzieller Beitrag zum demokratischen Miteinander auch nachpandemisch eine entsprechende Relevanz im Bundeshaushalt behält. Mit der im Bundeshaushalt 2024 beschlossenen Erhöhung der Bundeskulturfonds, der Fortsetzung der Förderung des Bündnisses Internationaler Produktionshäuser und des Dance On Ensembles sowie der erstmaligen Förderung von explore dance als Netzwerk Tanz für junges Publikum schienen sich diese Perspektive in guten Ansätzen zu realisieren. Dies konnte jedoch nur ein erster Schritt sein, die großen strukturellen Lücken und Defizite in der Förderung der Künste anzugehen. Die INITIATIVE TANZ setzt sich dafür ein, diese Lücken auch für die immer noch besonders prekär und strukturell schwach aufgestellte Kunstform Tanz zu schließen.

Der Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2025 sieht – trotz positiver Nachrichten wie der Stärkung der Filmförderung oder der Fortsetzung des Kulturpasses – nun eine Halbierung der Mittel der Bundeskulturfonds (in Verhältnis zum Haushalt 2024) vor und keine weiteren Mittel für das Bündnis der internationalen Produktionshäuser und das Dance On Ensemble. Dies ist das falsche Zeichen in einer Zeit, in der Kunst und Kultur und die sie tragenden Einrichtungen mehr denn je als Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts im bundesweiten Kontext gebraucht werden.

Wir unterstützen deshalb die Aufrufe der betroffenen Einrichtungen, die geplanten Kürzungen zu revidieren und fordern die Bundeskulturpolitik auf, auch den Tanz substanziell zu unterstützen. Wie eine wirksame Förderung des Tanzes durch den Bund im Zusammenspiel mit den Ländern und Kommunen strukturell und finanziell ausgestaltet sein müsste, konnte die INITIATIVE TANZ vor wenigen Wochen in der 58. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien überzeugend darstellen (https://www.bundestag.de/ausschuesse/a22_kultur/oeffentliche_sitzungen/1006880-1006880). In diesem Sinne wenden wir uns an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Koalitionsparteien, weiterhin die Kultur in allen Bereichen und Sparten zu stärken. 

Die INITIATIVE TANZ wurde im Rahmen der Initiativgruppe Tanzförderung entwickelt. In der Initiativgruppe arbeiten Akteur*innen des Tanzes mit langjähriger kulturpolitischer Erfahrung zusammen: Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheater Direktor*innen Konferenz, Dachverband Tanz Deutschland, Bureau Ritter gUG, K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, Nationales Performance Netz, nrw landesbuero tanz, Tanzbüro Berlin, TanzSzene Baden-Württemberg.