"Il turco in Italia" in Hagen

Theater auf dem Theater – oder besser: Oper in der Oper? Der Dichter Prosdocimo soll ein Opernlibretto schreiben und bedient sich mangels eigener Einfälle am realen Eheleben seines Freundes Geronio und dessen umschwärmter Frau Fiorilla. Mit dem türkischen Fürst Selim kommt ein neuer Verehrer ins Spiel – und mit ihm einige Verwicklungen, in die Prosdocimo, in Hagen zum Stummfilmregisseur mutiert, wiederum immer wieder eingreift. „Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion werden in „Il turco in Italia“ durch die Figur des Spielemachers Prosdocimo verwischt“: So beschreibt es das Theater Hagen, wo Christian von Götz Rossinis Oper inszenierte. Fiorilla erscheint als selbstbewusste und ihre Reize durchaus ausspielende Frau: „eine ganz besonders starke Frauenfigur“, wie von Götz im Interview mit dem WDR erklärt „Das Theater Hagen gräbt den turbulenten Stoff jetzt in einer Inszenierung aus, die im Sinne des Wortes bildschön ist und wahrhaftig Fallhöhe hat“, schreibt die Westfalenpost. Und: „Dem Hagener ‚Turco‘ gelingt die schwierige Balance, das Publikum mit ungewöhnlichen Ideen zum Lachen zu bringen, aber gleichzeitig mit leichter Hand zarteste Poesie darüber zu weben. So rockt Rossini in Hagen.“ Theaterpur.net urteilt: „Es ist schreiend komisch, wie Christian von Götz in diesem Stummfilm das wilde Liebestreiben in Rossinis Oper mit übertriebener Gestik und Mimik der Darsteller in wenigen Minuten auf den Punkt bringt.“ Das Foto (Klaus Lefebvre) zeigt Leonardo Ferrando als Don Narciso), Marie-Pierre Roy als Donna Fiorilla, Kenneth Mattice als Prosdocimo, Matthew Overmeyer als Albazar, Dong-Won Seo als Selim, Marilyn Bennett als Zaida, Rainer Zaun als Don Geronio und den Chor des Theaters Hagen.

Zur Premierenübersicht