Auf der oberflächlichen Handlungsebene sei Chaya Czernowins Musiktheaterwerk „letztlich eine Liebesgeschichte“, erklärt Regisseur Claus Guth im Video-Interview. „Aber eine sehr andere Liebesgeschichte, als man das von der Oper kennt“, ergänzt Solist Terry Wey. „Eine ‚Erforschung der Liebe‘ im 21. Jahrhundert nimmt sich Czernowin vor und begegnet dem romantischen Liebesbegriff mit Zweifeln und Destruktion, gleichwohl sie ihre Hoffnung doch auf eine Utopie der Liebe setzt“, erläutert die Webseite der Deutschen Oper Berlin. Die Liebe entsteht dabei in einem banalen Augenblick: Sie lässt ein Glas Honig fallen, er hebt es auf: So verläuft die erste Begegnung. Zum Honig passen die Bienen, die an diesem Abend ebenfalls eine Rolle spielen. „Etwas, was wir uns selber sagen, was wir anderen sagen – wie in einem Traum“, so Solistin Patrizia Ciofi. „Ein Klangapparat, der den ganzen Raum ausfüllt, (…) der einen füttert mit suggestiven Klängen“, so beschreibt Solist Dietrich Henschel die Musik Czernowins. „Patrizia Ciofi und Dietrich Henschel singen, sprechen, flüstern und rufen ihre ziemlich banalen Alltagstexte virtuos, ihre immer anwesenden inneren Stimmen, gesungen von Noa Frenkel und Terry Wey ergänzen und variieren den Prozess der Annäherung der beiden“, berichtet BR Klassik. „Der Erfolg gründet sich im Zusammenwirken von Johannes Kalitzkes musikalischer Leitung und Claus Guths Regie“, so die Morgenpost. Das Foto (Michael Trippel) zeigt Patrizia Ciofi und Dietrich Henschel.