Hamburg - 10.000 Unterschriften gegen geplante neue Oper

Kurz vor der Entscheidung der Hamburger Bürgerschaft über den Bau einer neuen Oper in der Hafencity will die „Initiative zu den Opernplänen“ am Mittwoch rund 10.000 Unterschriften an den Senat sowie an Abgeordnete von SPD und Grünen übergeben. Das Bündnis, das von zahlreichen Gruppen und Initiativen getragen wird, kritisiert das Vorgehen der Stadt und fordert eine breite öffentliche Debatte über das Milliardenprojekt. Zu den Erstunterzeichnern zählen unter anderem der Arbeitskreis Hamburg Postkolonial, das Netzwerk HafenCity, der AStA der HafenCity Universität, das Gängeviertel sowie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA).

Vertreter der Initiative bemängeln, dass die Entscheidung über den Opernneubau ohne ausreichende Beteiligung der Öffentlichkeit getroffen werde. Zudem betonen sie die historische Belastung des vorgesehenen Standorts am Baakenhafen, von dem 1904 Truppen zum Völkermord an den Herero und Nama aufbrachen. Auch Kritik an der Rolle des Investors Klaus-Michael Kühne und an der historischen Aufarbeitung seines Unternehmens wird geäußert. Die Stadt Hamburg und die Kühne-Stiftung hatten sich bereits im Februar auf den Bau der neuen Oper verständigt. Geplant ist, dass eine Projektgesellschaft das Gebäude auf dem Baakenhöft realisiert. Kühne will bis zu 330 Millionen Euro in das Vorhaben investieren, während die Stadt 147,5 Millionen Euro für standortspezifische Kosten wie Gründung und Flutschutz übernimmt. Weitere Ausgaben und Risiken sollen nach Angaben des Senats von der Stiftung getragen werden.

Erst vor zwei Wochen war der Siegerentwurf des dänischen Architekturbüros Bjarke Ingels Group vorgestellt worden.

Foto: Niklas Marc Heinecke/Hamburgische Staastoper