"Götterdämmerung" in Oldenburg

„Regisseur Paul Esterhazy und Kostüm- und Bühnenbildner Mathis Neidhardt erzählen die große Geschichte vom Niedergang einer Welt im Mikrokosmos einer in sich geschlossenen Gesellschaft, wodurch – ganz im Sinne Wagners – die menschlichen Abgründe besonders schonungslos zutage treten.“ So kündigt das Oldenburgische Staatstheater den letzten Abend der Wagner-Tetralogie an. In der Tat spielt das Geschehen in einem schweizerischen Bergdorf mit „bösen, sich belauernden und zerstörerischen Menschen“, wie die neue musikzeitung (nmz) schreibt, die über die Inszenierung berichtet: „Das alles und vieles mehr ist psychologisch fein herausgearbeitet und sorgt für fünfeinhalb Stunden krimiartige Spannung.“ Den Bogen zu den vorherigen Abenden schlägt der Regisseur, indem er Bühnenbilder wieder aufgreift. Auch musikalisch ist diese „Götterdämmerung“ ein Erfolg. „Da lässt Esterhazy dem Oldenburgischen Staatsorchester und dem Dirigenten Hendrik Vestmann allen Raum. Die Durchsichtigkeit, die Transparenz, die Spannungsaufbauten mit ihren Crescendi und treibenden Rhythmen, die Klangfarbe: Da bleiben keine Wünsche offen“, schreibt die Kreiszeitung. Und: „Toll auch der Chor als ein Haufen zu gehorchender Passivität verdammter Menschen.“ Das Fazit des Weser Kuriers: „Der Oldenburger ,Ring' ist in seiner Originalität und seiner konsequenten szenischen wie musikalischen Durchgestaltung ein Höhepunkt in der gegenwärtigen Interpretations-Landschaft, ein absolutes Muss für jeden an Richard Wagner interessierten Theatergänger." Das Foto (Stephan Walzl) zeigt Randall Jakobsh als Hagen sowie den Herrenchor und Extrachor des Oldenburgischen Staatstheaters.

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