„Auch als Reaktion auf die heutige andauernde Flüchtlingskrise spielt Flucht eine große Rolle in unserem Regiekonzept für den 'Ring'. Er erzählt von einer inneren Flucht, auf der wir uns alle auf eine Art befinden, auch wenn wir in der Kunst Zuflucht suchen.“ Dies schreibt Regisseur Stefan Herheim, der sich in seinem Text auch mit der Erinnerung an Nazi-Deutschland und dem Berliner Holocaust-Mahnmal auseinandersetzt. Die Flüchtlinge treten in seiner Inszenierung des abschließenden "Ring"-Abends im Feinripp auf, ihr Status manifestiert sich in Kofferbergen, die auf der Bühne platziert sind. Herheim spielt in seiner Inszenierung mit den Räumlichkeiten des Hauses und lässt auch aus dem Publikum singen. Die Rezensionen schwanken zwischen Begeisterung über originelle und gelungene Regie-Ideen und Enttäuschung über mangelnde Tiefe der Inszenierung. Einig ist man sich allerdings in der Freude nicht nur über die Präsenz des Chores auf der Bühne, sondern auch über dessen Qualität. „Ebenfalls sehr wunderbar, weil seit vielen Monaten nicht mehr erlebt: der Chor“, so der rbb. Und die neue musikzeitung kommentiert: „Gleichwohl konnte der Abend mit einigen überragenden Leistungen aufwarten. Dazu zählten in erster Linie der von Jeremy Bines einstudierte Chor, das zumeist fehler- wenn auch nicht makellos aufspielende Orchester und ein Siegfried-Sängerdarsteller, wie man ihn lange nicht mehr erleben durfte.“ Das Foto (Bernd Uhlig) zeigt Nina Stemme als Brünnhilde.