Das ILO-Treffen legt den Grundstein für bessere Arbeitsplätze im Bereich Kunst und Unterhaltung weltweit
Nach einwöchigen Verhandlungen bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen haben sich Gewerkschaften (darunter die VdO), Arbeitgeber und Regierungen auf eine Reihe von Schlussfolgerungen geeinigt, die weltweit für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Kunst- und Unterhaltungsindustrie sorgen sollen, indem Defizite wie lange Arbeitszeiten, niedrige Bezahlung oder der Mangel an sozialem Schutz und Gleichstellung anerkannt und behoben werden.
Die in einem Dokument veröffentlichten Ergebnisse folgen einem fünftägigen Treffen bei der ILO vom 13. bis 17. Februar in Genf zur Zukunft der Arbeit im Kunst- und Unterhaltungssektor. Das Treffen brachte auf der Seite der Beschäftigten Gewerkschaften zusammen, die mehr als 1.000.000 Mitglieder unter dem Dach von drei globalen Gewerkschaftsverbänden vertreten: UNI Global Union, International Federation of Actors (FIA) und International Federation of Musicians (FIM).
So sollen in Zukunft Regierungen in Zusammenarbeit mit Arbeitgebern und Gewerkschaften Gesetze und Vorschriften fördern und stärken, die die Arbeitszeit begrenzen und allen Beschäftigten des Sektors - einschließlich Selbständigen - umfassenden Zugang zu sozialen Sicherungssystemen bieten sowie öffentliche Mittel bereitstellen, um den Fachkräftemangel in der Branche zu bekämpfen.
Die Verhandlungsergebnisse erkennen auch an, dass Tarifverhandlungen der Schlüssel zum Erreichen menschenwürdiger Arbeit sind und enthalten Maßgaben für Regierungen, um eine wirksame Anerkennung des Rechts auf Tarifverhandlungen in der Kunst- und Unterhaltungsindustrie sicherzustellen. Für die ILO wiederum ist der Auftrag formuliert, politische Leitlinien für die Umsetzung der Maßgaben bereitzustellen.
Da das Online-Streaming traditionelle Lizenzierungsmodelle überholt, betonen die Schlussfolgerungen der Verhandlungen die Bedeutung des Urheberrechts und verwandter Rechte im Kunst- und Unterhaltungssektor. Regierungen werden aufgefordert, sicherzustellen, dass diese Rechte so umgesetzt werden, dass Produzent*innen, Darsteller*innen und Autor*innen durch gesetzliche Vergütungen und Tarifverhandlungen effektiv entlohnt werden.
Das Abschlusspapier der ILO fordert auch einen menschenzentrierten Ansatz bei der Einführung neuer Technologien und künstlicher Intelligenz, die sich auf Beschäftigte in der gesamten Branche auswirken.
Die Regierungen sollen die Herausforderungen bei der grenzüberschreitenden Mobilität angehen - darunter Hindernisse für Visa und Arbeitserlaubnisse sowie die grenzüberschreitende Übertragbarkeit von Sozialversicherungsansprüchen und Doppelbesteuerung.
Neben anderen Bestimmungen fordert die Abschlusserklärung alle Parteien auf, starke Arbeitsaufsichtssysteme zu gewährleisten, um ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu fördern - einschließlich der wirksamen Bekämpfung von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz. Darüber hinaus unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung öffentlicher und privater Investitionen, um einen gerechten Übergang zu einer grüneren Branche zu ermöglichen, die auch einem radikalen technologischen Wandel unterliegt.
Das Dokument erkennt Ungleichheiten im Sektor an, insbesondere in Bezug auf Menschen, die anfällig für Diskriminierung sind und fordert die Branche auf, alle Aspekte ihrer Arbeit „durch eine Linse der Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion“ zu betrachten.
Die vollständige Version zum Download im PDF-Format und weitere Informationen gibt es hier.
Fotos: Jörg Löwer
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ILO meeting lays foundation for better arts & entertainment jobs globally
After a week of negotiations at the United Nations' International Labor Organization (ILO), unions (including VdO), employers and governments have agreed on a set of conclusions aimed at ensuring decent working conditions in the arts and entertainment industries worldwide by addressing deficits such as long working hours, low pay or the lack of social protection and equality.
The findings, published in a document, follow a five-day meeting at the ILO in Geneva from February 13-17 on the future of work in the arts and entertainment sectors. The meeting brought together on the workers' side unions representing more than 1,000,000 members under the umbrella of three global union federations: UNI Global Union, International Federation of Actors (FIA) and International Federation of Musicians (FIM).
Going forward, governments, in cooperation with employers and trade unions, should promote and strengthen laws and regulations that limit working hours and give all workers in the sector - including the self-employed - access to comprehensive social protection systems, as well as provide public funds to address the skills shortage in the sector.
The bargaining outcomes also recognize that collective bargaining is key to achieving decent work and they provide provisions for governments to ensure effective recognition of the right to collective bargaining in the arts and entertainment industries. For the ILO the task has been formulated to provide political guidelines for the implementation of these requirements.
As online streaming overtakes traditional licensing models, the conclusions of the negotiations emphasize the importance of copyright and related rights in the arts and entertainment sector. Governments are called upon to ensure that these rights are implemented in such a way that producers, performers and writers are effectively rewarded through statutory remuneration and collective bargaining.
The ILO's final paper also calls for a human-centric approach to adopting new technologies and artificial intelligence that impact workers across the industry.
Governments should address challenges in cross-border mobility, including visa and work permit barriers, cross-border portability of social security rights and double taxation.
Among other provisions, the final declaration calls on all parties to ensure strong labor inspection systems to promote a safe and healthy work environment - including effectively combating violence and harassment in the workplace. In addition, the results underscore the importance of public and private investment to enable a just transition to a greener industry that is also subject to radical technological change.
The document recognizes inequalities in the sector, particularly in relation to people vulnerable to discrimination and calls on the sector to look at all aspects of its work "through a lens of diversity, equality and inclusion".
Full release available for download in PDF format here.