unisono schlägt Runden Tisch vor, um Konfliktparteien ins Gespräch zu bringen
(PM) Damit Bewegung in den festgefahrenen Konflikt zwischen der Theaterleitung und den Mitgliedern des traditionsreichen Staatsorchesters Kassel kommt, hat unisono in einem offenen Brief Kunstminister Timon Gremmels (SPD) und Kassels Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller (Grüne) um Unterstützung gebeten und einen Runden Tisch mit allen Beteiligten angeregt. „Wenn die Gesundheit der Orchestermitglieder während des Musizierens auf der Bühne gefährdet ist, müssen schnell Maßnahmen zur Abhilfe ergriffen werden. Bislang ist das leider nicht zufriedenstellend geschehen“, sagt unisono-Geschäftsführerin Julia Hofmann. Die Videoprojektionen in der Interimsspielstätte flimmern direkt im Blickfeld der Musikerinnen und Musiker. Da sie sich gleichzeitig auf Noten und Dirigat konzentrieren müssen, leiden viele während der Aufführungen unter Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit und Kopfschmerzen.
Die Schwierigkeiten zwischen Theaterleitung und Orchester reichen in die Vergangenheit zurück. Vor zwei Jahren gab es im Zuge der Suche nach einem neuen Generalmusikdirektor ähnliche Auseinandersetzungen um den Führungsstil und die Einbeziehung des Orchesters in Entscheidungen, die sie direkt betreffen. Da die Leitung auch im aktuellen Konflikt seit Wochen auf Alleingänge setzt statt gemeinsam mit dem Orchester nach nachhaltigen Lösungen zu suchen, informierte unisono bereits am 3. Dezember das Regierungspräsidium wegen Nichteinhaltung des Arbeitsschutzes durch den Arbeitgeber. Als Reaktion auf den Offenen Brief, den wir gestern versandt hatten, meldete sich noch am Abend ein Mitarbeiter des Regierungspräsidiums bei einem Orchestervertreter. „Das bestätigt uns, den Weg in die Öffentlichkeit zu suchen, um die Standpunkte aller Seiten transparent zu machen“, sagt Hofmann.
Die Theaterleitung kommuniziert zudem intern widersprüchlich und entschied schließlich abrupt, dass die Aufführungen von Aida am 12. und 17. Dezember nur konzertant stattfinden sollen. „Um die Gesundheit der Orchestermitglieder zu schützen, wären Maßnahmen bzgl. der Projektoren völlig ausreichend gewesen“, sagt Hofmann. „unisono bittet den Minister um Unterstützung, da die Videoprojektionen nicht nur bei den aktuellen Opern eingesetzt werden sollen. Sie werden auch in Zukunft bei zahlreichen Projekten eine Rolle spielen. Daher ist eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten dringend erforderlich.“








