Der Generalintendant des Theaters Erfurt Guy Montavon ist mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden. Hintergrund sind „Rechts- und Regelverstöße in Zusammenhang mit mutmaßlichen sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch“, die von einer unabhängigen Berliner Rechtsanwaltskanzlei in einem Gutachten festgestellt wurden. Es wurden allerdings laut einer Meldung des MDR keine verfolgbaren Straftaten festgestellt. Schon länger rumort es im Theater Erfurt; von sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch war bereit im vergangenen Jahr die Rede. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mary-Ellen Witzmann hatte diese Vorwürfe öffentlich gemach – und war dafür von der Stadt fristlos gekündigt worden. Der Grund: Sie habe damit gegen Dienstanweisungen verstoßen. Die Beurlaubung Montavons durch die Stadt schließt auch die Verwaltungsdirektorin des Hauses, Angela Klepp-Pallas, ein und gilt zunächst bis zur nächsten Stadtratssitzung am 7. Februar. An eine Weiterbeschäftigung glaubt man allerdings offenbar nicht. Ein „Weiter-So“ mit der bisherigen Theaterspitze beurteilt das Gutachten als unmöglich. Montavon ist bereits seit August 2002 Generalintendant des Theaters Erfurt und künstlerischer Leiter der DomStufen-Festspiele, damit sicher einer der dienstältesten Intendanten deutscher Theater.