"Der Freischütz" in Bremerhaven

Eine „romantische Spukoper“ nennt das Stadttheater Bremerhaven Carl-Maria von Webers bekannteste und viel gespielte Oper – zu Recht! Regisseur Wolfgang Nägele wird so zitiert: „Jägerromantik, Schauermärchen und eine tieftraurige Liebesgeschichte? Oder toxische Männlichkeit, sektiererischer Okkultismus und eine Beziehung, die nicht funktioniert, weil der tragische Held Max sich nicht von überkommenen Rollenbildern befreien kann? All das finden wir in Carl Maria von Webers Oper ‚Der Freischütz‘“, erklärt er. Unter anderem versucht er, die Figur des Max zu differenzieren, indem er ihm ein double gegenüberstellt, gespielt vom gleichen Darsteller, der auch den Samiel verkörpert. Nägeles Inszenierung kommt nicht bei allen gut an, musikalisch lässt der Abend aber offenbar kaum Wünsche offen. „Dirigenten, Orchester, Chor und dem überdurchschnittlichen Sängercast ist es auf der musikalischen Ebene ausgezeichnet gelungen, die romantische, volksmärchenhafte Komposition auf höchstem Niveau aufzuführen“, lesen wir auf ioco.de. Und der online-Merker kommentiert: „Mit großem Einfühlungsvermögen und sicherer Hand führt Davide Perniceni das Philharmonische Orchester und den Opernchor des Stadttheaters Bremerhaven perfekt durch alle Höhen und Tiefen der Weber’schen Tondichtung, deren mannigfaltige Nuancen auch an größeren Häusern selten besser musiziert werden.“ Das Foto (Heiko Sandelmann) zeigt Bart Driessen als Kuno, Opernchor und Extrachor des Stadttheaters Bremerhaven.