"Der fliegende Holländer" in Flensburg

In der Stadt am Wasser wurde jetzt die Geschichte vom Fliegenden Holländer inszeniert, die ja eigentlich zumindest teilweise auf dem oder am Meer spielt. Hier aber nicht, vielmehr hat der Schauspieldirektor des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters Wolfram Apprich den Anfang der Oper in eine großes Wohnzimmer verlegt, als „Rückzugsgebiet von Männern (…), die nicht richtig agieren können (…), alte Männer, die nicht zurücktreten wollen“, wie er im NDR-Interview erklärt. Im zweiten Teil dominieren die Frauen, die in sechseckigen Waben wie in einem Bienenstock auftreten, aber gar nicht so fleißig sind... Vier Hauptthemen macht das Theater in Wagners Oper aus: Todessehnsucht, Opferbereitschaft, Liebestod und Erlösung. Regisseur Apprich musste sich, wie er berichtet, erst von den antisemitischen Schriften des Komponisten lösen, um zu erkennen, „was für ein modern denkender Mensch er war“. Der Inszenierung gewinnt der Kritiker der neuen musikzeitung nicht nur Gutes ab, aber musikalisch überzeugte ihn die Premiere: „Da wusste GMD Peter Sommerer mit einer mehr als nur soliden Leistung eines im ländlich fahrenden Spielbetrieb auch physisch geforderten Ensembles zu überzeugen.“ Und: „Lustvolle Durchschlagskraft ist dem Opern- und Extrachor zu attestieren.“ Foto: Schleswig-Holsteinisches Landestheater

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