"Der fliegende Holländer" an der Deutschen Oper in Berlin

Der Holländer sei „ein Geist aus einem Schauermärchen, das Wirklichkeit wird“, erklärt Regisseur Christian Spuck, im „Hauptberuf“ Ballettchef der Oper Zürich, im Interview mit der Berliner Morgenpost. Und: „Ich glaube nicht, dass er ein Mensch ist.“ Später beschreibt er Senta, den Holländer und ihr Verhältnis zueinander so: „Zwei narzisstische Lebensentwürfe treffen aufeinander. Mit tragischem Ausgang“. Keine Liebe also zwischen den beiden – folgerichtig hat Spuck die Figur des Eric in den Mittelpunkt seiner Inszenierung gesetzt. Als einziger sticht er aus sonst schwarzgekleideten und düster wirkenden Gestalten farblich heraus. Am „Holländer“, der jetzt an der Deutschen Oper Premiere hatte, scheiden sich die Geister. „Old-fashioned“ nennt die neue musikzeitung (nmz) diese Regiearbeit. Als „eigenwillige Fehldeutung“ wird sie im Deutschlandfunk bezeichnet. Anders der Bayerische Rundfunk: „Die Inszenierung erstaunt, hält die Spannung, trotz des ewigdunklen Ambiente.“ Und weiter: „Der Holländer ist ein Chorstück. Und der Tänzer und Choreograf Christian Spuck, momentan Leiter des Balletts Zürich, dirigiert und choreografiert diesen Chor grandios... Der Chor der Deutschen Oper, oft preisgekrönt, lässt die Töne auch hier trotz sehr schneller Tempi glänzen.“ Das Foto (Thomas Jauk) zeigt Ingela Brimberg als Senta.

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