"Der fliegende Holländer" in Cottbus

Wagners romantische Oper „lässt Realität und Mythos, Mensch und Geisterwelt aufeinanderprallen“, so das Staatstheater Cottbus, wo der „Holländer“ Anfang Mai Premiere hatte. Erstmals in Cottbus inszeniert Regisseurin Jasmina Hadžiahmetović. Im Gespräch gesteht sie, dass sie ein gewisses Problem mit dem Stoff hat: „Wieso soll eine Frau für die Erlösung sorgen? Ist es nicht so, dass jeder die eigene Erlösung erarbeiten muss?“ Ihre Inszenierung zeigt denn auch eine selbstbewusste Senta: „aufwühlend, kraftvoll, feministisch“, so beschreibt es die Märkische Allgemeine. Und: „Das ganze Erlösungs-Gedöns schiebt Hadžiahmetovic in den Hintergrund, um eine eigentlich alltägliche Liebesgeschichte freizulegen.“ Andreas Jäpel, Sänger der Titelpartie, schwärmt von der Inszenierung, erfährt wiederum selbst in den Kritiken großes Lob. Musikalisch verantwortet der erst 36-jährige Alexander Merzyn, derzeit kommissarischer GMD an dem von zurückliegenden Querelen gebeutelten Haus, den Abend – mit viel Erfolg. Und „dem Opernchor gebührt ein dickes Lob für seine Klangfülle und Präzision. Alexander Merzyn modelliert äußerst plastisch und lässt es in den Chorszenen richtig krachen; bei den kernigen Matrosenliedern brennt im Saal die Luft“, so die Märkische Allgemeine. Das Foto (Marlies Kross) zeigt Tanja Christine Kuhn als Senta, Carola Fischer als Mary, Jens Klaus Wilde als Erik sowie Damen des Chores.

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