"Faust" in Stuttgart

Gerade ist die Stuttgarter Oper in der alljährlichen Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt worden. Diesem Titel hat das Haus mit der Premiere von Charles Gounods „Faust“ alle Ehre gemacht. Bei Gounod ist Faust, anders als im Goetheschen Drama, vor allem ein „einsamer Mann auf der Suche nach Liebe“. Frank Castorf habe „ausgesprochen unterhaltsam, anspielungsreich, augenzwinkernd und sehr aufwändig inszeniert“, berichtet BR Klassik. Es gehe ihm „einmal mehr um Konsumkritik, Kapitalismuskritik, Kolonialismuskritik, Triebanalyse“. In Frank Castorfs Regie und auf Aleksandar Denics Drehbühne bietet die Oper „Faust“ drei Stunden permanenter Überforderung, einen spielerischen Kitzel für Geist und Sinne, und man verlässt das Haus in einem Zustand beglückter Erschöpfung“, schreiben die Stuttgarter Nachrichten. Und: „Orchester, Chor und Sänger sorgen unter Marc Soustrots Leitung dafür, dass der intellektuelle Hochgenuss auch ein sinnlicher ist. Ein Ereignis!“. Extra erwähnt wird hier auch noch einmal der „wieder wundervoll agierende und singenden Staatsopernchor“. Am Ende gab es rauschenden Beifall für alle Akteure auf und hinter der Bühne. Das Foto (Thomas Aurin) zeigt Mitglieder des Stuttgarter Staatsopernchors.

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