Giuseppe Verdi musste fast 80 Jahre alt werden, um seine erste komische Oper zu schreiben. Sein Librettist Arrigo Boito hatte ihm dazu geraten: „Es gibt nur einen Weg, noch besser Schluss zu machen als mit ‚Otello‘, nämlich siegreich mit Falstaff zu enden, ... mit einem Ausbruch von Heiterkeit abzuschließen.“ Verdis Falstaff-Figur ist allerdings nicht einfach nur eine Lachnummer. „Anarchisch, philosophisch, temperamentvoll stellt er als im wahrsten Sinne des Wortes ‚runde Persönlichkeit‘ die bürgerliche Welt in Frage“, so schreibt es das Theater Bielefeld, wo der „Falstaff“ nun eine erfolgreiche Premiere erlebte. „Die Neuinszenierung der Oper durch Wolfgang Nägele im Stadttheater Bielefeld besticht durch spielerische Leichtigkeit und geistreiche Situationskomik. Kongenial dazu lässt Alexander Kalajdzic die Effekte der Partitur mit pointierter Schärfe musikalisch ingeniös herausspielen und sorgt so für höchsten Hörgenuss“, schreibt das Westfalen-Blatt. Auch die Neue Westfälische berichtet von einer „einfallsreichen Regie“, ebenso von einem „gut aufgelegten Opernchor unter der Leitung von Hagen Enke“. Von einem „fabelhaft spielfreudigen Ensemble" berichtet das Online Musik Magazin (OMM), ebenso von einem „klangschönen Opernchor“. Und es bilanziert: „Dieser ‚Falstaff‘ präsentiert sich dank einer tollen Ensembleleistung als witzige und ausgesprochen kurzweilige Komödie." Am Ende des Premierenabends gab es stehende Ovationen. Das Foto (Bettina Stöß) zeigt Mitglieder des Ensembles des Theaters Bielefeld.