"Eugen Onegin" in Darmstadt

„Onegin ist ja nicht böse, er ist ein in sich unglücklicher Mensch mit ziemlich dunklen Gedanken, denen er nicht entkommt. Er erkennt und bereut seine Fehler sogar, aber es gelingt ihm trotzdem nicht, daraus zu lernen und Anschluss zu finden. Er ist eigentlich unfähig fürs Leben und vergeht vor Einsamkeit.“ Das sagt David Pichlmaier, der am Staatstheater Darmstadt sein Rollendebut als Eugen Onegin gibt. Und Regisseurin Isabel Osterman erklärt im Programmheft: „Ein großes Thema ist die emotionale Isolation des Einzelnen inmitten einer Gesellschaft.“ Die Geschichte des Lebemanns, in den sich die junge Tatjana verliebt, der seinen besten Freund im Duell tötet, Jahre später seine Liebe zur gereiften Tatjana – zu spät – erkennt, bewegt auch heute noch die Menschen. „Ein wenig kleinkariert“ nennt die Frankfurter Rundschau die Inszenierung, die sich auf einer Einheitsbühne im Guckkastenmodus abspielt. Musikalisch erntet der Abend viel Lob. „Ohne Einschränkungen imponieren die vokalen wie schauspielerischen Verkörperungen quer durchs Ensemble“, schreibt das Darmstädter Echo. Und: „Johannes Zahn entwickelt mit dem Orchester in glorioser Lesart intime Seelentönungen aus einer beinahe kammermusikalischen Haltung heraus.“ „Der von Ines Kaun exzellent vorbereitete Chor steuert musikalisch Bestes bei“, schreibt die FAZ. „Von Ines Kaun erstklassig einstudiert“, findet auch die Frankfurter Rundschau den Chor. Und: „Chor und Extrachor waren sehr präsent“, ist im Hessischen Rundfunk zu hören. Foto: Robert Schittko

Zur Premierenübersicht