Pierre-Lauent Aimard wird mit dem Ernst von Siemens Musikpreis 2017 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert. Das Kuratorium der Ernst von Siemens Musikstiftung zeichnet den 1957 in Lyon geborenen Pianisten für sein Lebenswerk aus, das „buchstäblich im Dienste der Musik“ stehe, wie die Stiftung schreibt. Weiter heißt es in der Begründung: „Einzigartig in der Intensität seiner Deutung der Klavierliteratur aller Epochen, steht Aimard wie kein anderer in der musikalischen Gegenwart: Er war sowohl Interpret als auch Weggefährte zahlreicher Größen der Neuen Musik (…). Die Zahl der durch ihn uraufgeführten Werke von Elliott Carter über George Benjamin, Harrison Birtwistle bis hin zu Marco Stroppa und Tristan Murail sowie der ihm gewidmeten Werke lassen erahnen, welch enorme Bedeutung er für die Musik der jüngsten Zeit hat.“
Im Alter von 19 Jahren wurde Aimard zum ersten Solopianisten des neugegründeten Ensemble intercontemporain berufen. 1995 verließ er das Ensemble. Neben seinem Interesse am Klavierrepertorie der vergangenen Jahrhunderte blieb die zeitgenössische Musik stets zentraler Bestandteil seines Repertoires. Die Ernst von Siemens Musikstiftung ehre mit Aimard einen „Pianisten des Lichts und der Farben, der alles, was er spielt, klar und lebendig werden lässt. Sein ungewöhnlicher Weg von der Musik der Gegenwart zu jener der Vergangenheit, seine grenzenlose Entdeckerfreude und seine Akribie, mit der er sich Komponisten von Bach über Debussy bis hin zu George Benjamin widmet, machen ihn zu einem Ausnahmemusiker unserer Zeit“, so die Stiftung. Die Preisverleihung findet am 2. Juni in München statt. Insgesamt vergibt die Ernst von Siemens Musikstiftung 3,5 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern. Foto: Marco Borggreve