Florian Lutz, Opernintendant an den Bühnen Halle, muss zum Ende seiner Vertragslaufzeit (2021) gehen. Das hat der Aufsichtsrat der Theater, Opern und Orchester GmbH Halle (TOOH) beschlossen. Lutz ist seit 2016 in dieser Position und hatte durch neue Ideen und Experimente, zum Beispiel die „Raumbühne“, auf sich aufmerksam gemacht; dafür hatte es sogar den Theaterpreis DER FAUST gegeben. Der Nichtverlängerung vorausgegangen war ein monatelanger Streit zwischen den künstlerischen Leitern der Bühnen einerseits und Geschäftsführer Stefan Rosinski andererseits. Orchestervorstand und Betriebsrat hatten sich einige Tage vor der Aufsichtsratssitzung gegen die Vertragsverlängerung von Lutz ausgesprochen. Lutz selbst sowie der stellvertretende Intendant Veit Güssow und Chefdramaturg Michael v. zur Mühlen nahmen schriftlich zu der Entscheidung Stellung. „Wir bedauern natürlich, dass heute in einer denkbar knappen Abstimmung die Entscheidung in Richtung eines Generalintendantenmodels unter der Leitung von Geschäftsführer Stefan Rosinski gefällt wurde", heißt es dort. „Im Vorfeld der heutigen Aufsichtsratssitzung der ‚Theater Oper und Orchester GmbH‘ (TOOH) haben wir für unsere bisherige künstlerische Arbeit in Halle beachtlich viel Zuspruch und Unterstützung aus der Stadtbevölkerung erfahren“... Überregional haben beeindruckend viele Intendant*innen und Geschäftsführer*innen von Berlin bis München, von Hamburg bis Zürich bekundet, dass sie die Oper Halle als einen ‚außergewöhnlichen Leuchtturm der Mitteldeutschen Kulturlandschaft mit bemerkenswerter deutschlandweiter Strahlkraft‘ wahrnehmen, und sich gemeinsam mit vielen weiteren gewichtigen Stimmen des überregionalen Kulturbetriebs für die Fortführung unserer künstlerischen Arbeit eingesetzt.“ Besonders gedankt wird Schauspielintendant Matthias Brenner, der bisherigen Leitung der Staatskapelle, Orchesterdirektorin Claudia Brinker, und GMD Josep Caballé-Domenech.