Engagiert und konstruktiv: Bundesdelegiertenversammlung der VdO in Berlin

Zu einem lebhaften und konstruktiven Austausch trafen sich die Bundesdelegierten der VdO in Berlin. Ihre zweitägige jährlich stattfindende Versammlung machte wieder einmal deutlich: Die VdO mit ihrem Bundesvorstand, den Landesdelegierten und der Geschäftsführung ist ein lebendiger Verband, für den es – auch angesichts sich immer wieder ändernder Rahmenbedingungen – keinen Stillstand gibt. Das zeigte sich schon daran, dass zwei neue Köpfe am Tagungstisch saßen, die die Geschäftsführung seit kurzem unterstützen: Jörg Löwer, zuständig für Kommunikation, insbesondere im Bereich Social Media, und für den Bereich Tanz, sowie Christine Stein, erfahrene Rechtsanwältin, die die VdO im Bereich Rechtsberatung unterstützen wird. Beide konnten ihre fachliche Kompetenz im Rahmen der Versammlung bereits deutlich zeigen.

Diskutiert wurden unter anderem die Folgen der letztjährigen durchaus bedeutsamen Satzungsänderungen. Als „Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles“ erweitert die VdO ihre Mitgliederstruktur und konnte bereits interessierte neue Mitglieder an sich binden. Hier wird es in Zukunft noch gezieltere Kampagnen geben, die auf das Mitglieder- und Leistungsspektrum der Gewerkschaft aufmerksam machen werden.

Angesichts derzeit mühsamer Manteltarifverhandlungen mit dem Deutschen Bühnenverein wurde ausführlich über die Zusammenarbeit mit anderen relevanten Gewerkschaften diskutiert. Die VdO als eigenständige Solidargemeinschaft mit deutlich formulierten Interessen und Zielen wird sich, wie bereits in der Vergangenheit, mit starker Stimme, aber kooperativ in Hinblick auf abweichende Positionen in die Verhandlungen begeben. Es besteht die große Hoffnung, dass im Bereich Manteltarifverhandlungen demnächst Bewegung entsteht.

Geschäftsführung und Bundesvorstand wiesen auf die anstehenden Organisationswahlen hin: Bis Ende 2022 sollen alle Ortsverbände ihre Wahlen durchgeführt haben, im ersten Halbjahr kommt diese Aufgabe dann auf die Landesverbände zu, und im Herbst 2023 wird dann der VdO-Bundesvorstand neu gewählt. Zum Prozedere verschickt die Geschäftsstelle noch einen Leitfaden an alle Orts- und Landesdelegierten.

Die Berichte aus den Landesverbänden und den einzelnen Theatern warfen eine Reihe von Erkenntnissen und Fragen auf. Corona-Regeln an den einzelnen Häusern sind nach wie vor deutlich unterschiedlich, allerdings zeigt sich derzeit überall, dass viele Vorschriften aufgehoben oder freigestellt werden. Immer noch kommt es zu Vorstellungsausfällen, wenn plötzlich eine „positive Welle“ durch die Häuser läuft. Im Großen und Ganzen findet der Theaterbetrieb aber wieder normal statt. An manchen Häusern ist eine Art Produktionsstau entstanden, der nun zu starker Arbeitsbelastung der Sänger*innen und Tänzer*innen führt. Andere Fragen bezogen sich auf den Umgang mit freien Tagen, auf Vergütung von Beteiligung an Streamings oder auf die Möglichkeit einer Nichtverlängerung von schwerbehinderten Kolleginnen und Kollegen. Hier konnten die Delegierten nicht nur vom Knowhow der Hauptamtlichen, sondern auch von dem ihrer Kolleg*innen profitieren. Der rege Erfahrungsaustausch setzte sich aus dem Sitzungssaal heraus in den Kaffeepausen und gemeinsamen Abendessen fort. Alles in allem vermittelten die zwei Tage den Eindruck einer sehr engagierten Gemeinschaft, die von den Werten, Aufgaben der VdO sowie von der Qualität der geleisteten Arbeit überzeugt ist. Foto: Pascal Schmidt