"Dornröschen" in Hildesheim

Das Grimmsche Märchen von Dornröschen ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist, dass Engelbert Humperdinck neben der vielgespielten Oper „Hänsel und Gretel“ weitere Märchenopern schrieb, darunter auch „Dornröschen“. In einer instrumentalen Kurzfassung wurde die Oper 1902 erstmals aufgeführt, es folgte die szenische Uraufführung. Später aber geriet das Werk mehr oder weniger in Vergessenheit, wohl auch, weil es beim Publikum zwar sehr gut ankam, von der Kritik aber regelrecht verrissen wurde. Das Theater für Niedersachsen setzte es nun auf den Spielplan. Im Libretto von Elisabeth Ebeling und Bertha Lehmann-Filhés finden sich leichte Abweichungen zur Geschichte des Märchens. Regisseurin Catharina von Bülow entschied sich außerdem, die gute und die böse Fee von einer Darstellerin spielen zulassen. „Hier lassen wir das Gute und Böse in der Fee changieren, beides steckt in derselben Person“, schreibt sie dazu im Programmheft. Zu sehen sind bunte und fantasiereiche Kostüme, die das „Damals“ des Märchens mit heutigen Accessoires verbinden. „Ich finde ‚Dornröschen‘ musikalisch wunderschön geschaffen, sehr bunt orchestriert, mit vielen verschiedenen Klangfarben, die man hören kann“, schreibt der musikalische Leiter des Abends, Achim Falkenhausen. Das findet auch das Publikum. Und der Opernfreund kommentiert: „Musikalisch hatte der Abend insgesamt beachtlich hohes Niveau, was vor allem dem Chordirektor des Hauses Achim Falkenhausen zu verdanken ist. Er hatte Chor und Extrachor des Theaters für Niedersachsen (TfN) in bewährter Manier einstudiert, sodass in den nicht wenigen Chören wie gewohnt ausgeprägter Wohlklang zu hören war.“ Das Foto (Clemens Heidrich) zeigt Sonja Isabel Reuter als Dornröschen.

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