"Don Pasquale" in Heidelberg

Rossinis Spätwerk, komponiert 1842, erlebte, trotz der anfänglichen Skepsis der unmittelbar Beteiligten, schon bei der Uraufführung einen großen Erfolg und wurde bald in ganz Europa gespielt. Bis heute findet es sich häufig auf den Opernbühnen. In Heidelberg inszeniert jetzt Andrea Schwalbach die Geschichte um den alternden Hagestolz, der in dieser Inszenierung aber erstaunlich sympathisch dargestellt wird. Die junge Norina, die Pasquales Neffen Ernesto heiraten will, dabei aber den Umweg über die fingierte Ehe mit dem Onkel gehen muss, ist in Heidelberg eine Friseurin, die – gemeinsam mit ihren Freunden – von einer besseren Zukunft träumt. Schwalbach habe das Bühnengeschehen „griffig, munter und mit Gespür für Situationskomik angeordnet“, schreibt der Mannheimer Morgen. Von einer „bunten, optisch oft schrillen Inszenierung (…), die gleichwohl in die Tiefe der Figurenzeichnung zielt“, berichtet theater.pur.net. „Andrea Schwalbach nutzt die vielen Möglichkeiten des Chores (Einstudierung: Ines Kaun) zum quirlig-bunten Kaleidoskop einer jungen Studentenschaft, die dem ‚bald 60-jährigen‘ Greis mit List und Tücke zuleibe rückt, um an sein Geld zu kommen“, lesen wir in der Rhein-Neckar-Zeitung. Davide Perniceni finde zu einem „federnden, flirrenden Donizetti-Klang“ meint die Rheinpfalz. Das Fazit in der Rhein-Neckar-Zeitung: „Wer gut gemachte Unterhaltung sucht im Theater, ist hier richtig.“ Das Foto (Sebastian Bühler) zeigt Yasmin Özkan als Norina sowie den Chor des Theaters und Orchesters Heidelberg.

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