Ein weiterer „Don Giovanni“, diesmal am Staatstheater Wiesbaden. Hier scheint die Titelfigur sich vor allem mit den Themen Alter und Tod auseinanderzusetzen. „Heute scheint die beunruhigende Faszination eines Don Juan verschwunden, die Playboys sind ausgestorben und die Fortpflanzung ist organisierbar. Das letzte Tabu in ‚Don Giovanni‘ bleibt die Begegnung mit dem Tod, dem keiner entfliehen kann“, so das Theater in seiner Stück-Beschreibung. Der Komtur ist hier allgegenwärtig, indem seine Maske im Verlauf der Aufführung immer wieder überraschend auftaucht. Bis hin zu einem starken Ende sei Briegers Neuinszenierung von einer Fülle an klugen Gedanken geprägt, berichtet die FAZ. Und: „Ausgearbeitet ist die Neuproduktion mit dem jungen, auch darstellerisch enorm glaubhaften Opernensemble ganz vorzüglich.“ Der Opernfreund meint: „Nicolas Brieger präsentiert (…) eine Fülle von Ideen, die man nicht alle mögen muss, die jedoch dafür sorgen, dass an diesem über drei Stunden langen Premierenabend keine Langeweile aufkommt. Brieger versteht sein Regiehandwerk und weiß ein spielfreudiges Ensemble überwiegend junger Sänger gut zu führen.“ Der Wiesbadener Kurier schließlich kommentiert: „Der Dirigent Konrad Junghänel fügt seinem imposanten Mozart-Zyklus in Wiesbaden eine weitere Bravourleistung hinzu. Seine straffen Tempi mit überraschenden Ritardandi und dramatischen Schlägen ergeben einen Ideal-Mozart, wie man ihn sich erträumt.“ Foto: Karl Monika Forster