"Didone abbandonata" in Meiningen

Den 200. Geburtstag des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen im kommenden Jahr nimmt das Theater Meiningen zum Anlass, ein Werk aus dessen Musikaliensammlung auf die Bühne zu bringen. „Didone abbandonata“ von Domenico Sarro wurde 1724 komponiert. Eine Abschrift des Werks brachte der Urgroßvater des Herzogs nach Meiningen, und hier war es nun erstmals szenisch zu erleben. Erzählt wird die Geschichte der Liebe von Dido, Königin von Karthago, und dem aus seiner Heimat geflüchteten Aeneas, die jedoch keine Zukunft hat. Das gemalte Bühnenbild führt das Publikum in ein Ambiente eines am Meer gelegenen Palastes. Regie führt in Meiningen Dietrich Hilsdorf. Er inszeniere die Oper „als Kammerspiel, in dem sechs Personen im Streben um Macht Intrigen spinnen, mit Gefühlen kämpfen, sich und anderen etwas vorspielen und dabei alles andere als eingleisige Charaktere sind“, schreibt der Opernfreund. Und: „Hilsdorf kostet das Personengefüge lustvoll aus, paart Oper mit Schauspiel und lässt in den drei Akten einen regelrechten Seelenstriptease ablaufen.“ Auch in concerti lesen wir: „Bei Hilsdorf sitzen jeder Blick und jede Geste.“ Dirigent Samuel Bächli könne in der Meininger Hofkapelle „mit exzellenten Musikern“ arbeiten, „die sich auf Neues hochmotiviert einlassen“, so der Opernfreund. „Musikalisch bezwingend“, findet concerti. Das Foto (Christina Iberl) zeigt Meili Li als Enea.

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