Deutscher Musikrat: Musikalische Bildung sichern!

Placebo neu

(PM DMR) Jedes Jahr am 21. Juni wird mit der Fête de la Musique in über 1.000 Städten weltweit, darunter an über 140 Orten in Deutschland, ein einzigartiges musikalisches Fest gefeiert. Die Fête de la Musique hat sich längst zu einem internationalen Phänomen entwickelt, das Menschen in und aus allen Ecken der Welt zusammenbringt, um gemeinsam die Vielfalt und Kraft der Musik zu feiern. Denn Musik spielt – nicht nur am 21. Juni – für einen Großteil der Menschen eine bedeutende Rolle in ihrem Leben. Doch mit Sorge beobachten wir, wie die Wurzel dieses vielfältigen und bereichernden Musiklebens, die musikalische Bildung, in Deutschland in ernsthafte Bedrängnis kommt, insbesondere an Schulen: Qualifizierte Musiklehrkräfte fehlen überall, so dass der Musikunterricht, Musik-AGs und -Ensembles immer öfter ausfallen oder in ihren Stunden reduziert werden. Dass dennoch bisher nach wie vor knapp die Hälfte aller Kinder zwischen 6 und 15 Jahren in Deutschland ein Instrument spielt oder im Chor singt, wie die 2021 veröffentlichte „Amateurmusik-Studie“ des Deutschen Musikinformationszentrums belegt, ist zu einem großen Teil den öffentlichen und freien Musikschulen, den selbständig Unterrichtenden und der aktiven Amateurmusikszene bundesweit zu verdanken. Doch auch diese stehen zunehmend unter Druck und benötigen Unterstützung.

Der Deutsche Musikrat und seine Mitgliedsverbände fordern daher von den Ländern:

· Musik muss als eigenständiges Schulfach erhalten bleiben und durchgängig in allen Schulformen unterrichtet werden.

· Schulen müssen hierfür adäquat ausgestattet werden und über Projektbudgets für musikalische Bildung verfügen.

· Für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab August 2026 müssen entsprechende zusätzliche Fachkräfte und Räume auch für die  musikalische Bildung bereitgestellt werden.

· Dem Musiklehrkräftemangel ist durch vermehrte Aus-, Fort- und Weiterbildung zu begegnen.

· Öffentliche Musikschulen müssen ausreichend gefördert werden, mit einem angemessenen Anteil des jeweiligen Bundeslandes.

· Studienvorbereitende Abteilungen in Musikschulen müssen auch die musikpädagogische Exzellenz des Nachwuchses fördern.

· Das Potenzial von Musikerinnen und Musikern mit Zuwanderungsgeschichte muss auch im musikpädagogischen Bereich verstärkt anerkannt werden, indem entsprechende Studienmöglichkeiten eingerichtet werden.

Wir fordern vom Bund:

· Die Leistungen für Bildung und Teilhabe für Kinder in prekären Verhältnissen müssen aufgestockt werden.

· Musikalische Bildung muss generell umsatzsteuerfrei bleiben.placebo