Deutscher Bühnenverein - Brosda als Präsident wiedergewählt

Die Mitglieder des Bundesverbands der Theater und Orchester haben Hamburgs Senator für Kultur und Medien auf ihrer Hauptversammlung als Präsident des Deutschen Bühnenvereins einstimmig wiedergewählt. Der Kulturpolitiker forderte die rund 280 Intendant:innen, Verwaltungsdirektor:innen, Kulturpolitiker:innen und Vertreter:innen aus der Kulturverwaltung in Chemnitz auf, freie Kunst zu ermöglichen, die Transformation der Bühnen voranzutreiben und mit zeitgemäßen Tarifverträgen als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.
Carsten Brosda: »Wir leben in Zeiten, in denen es oftmals so scheint, als gäbe es keine vernünftigen Alternativen zum Status Quo. Diese gefühlte Ausweglosigkeit fordert Theater und Orchester heraus. Auf den Bühnen sehen wir schließlich jeden Tag, dass etwas anderes als die derzeitige Wirklichkeit denkbar und spielbar und damit auch in die Welt zu bringen ist. Wir müssen das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert dieser künstlerischen Arbeit stärken. Ohne Investitionen in eine freie und vielfältige Kunst wird unsere Gesellschaft auf Dauer ärmer werden. Gerade in krisenhaften Zeiten brauchen wir die kreative Leidenschaft und den ästhetischen Eigensinn der Künste mehr denn je.«
In einem sehr persönlichen Impuls hatte die Autorin und Regisseurin Nino Haratischwili am ersten Tagungstag die Teilnehmer:innen in der Chemnitzer Oper ermutigt, der Kunst und den Künstler:innen zu vertrauen und sich der Ambiguität der Welt weiter zu öffnen.
Die ebenfalls wiedergewählte Geschäftsführende Direktorin Claudia Schmitz erklärte: »Gerade jetzt brauchen wir Mut und Haltung und das klare Einstehen für die Freiheit der Kunst. Wenn wir aktuell in vielen Konstellationen über die Bedeutung der Bühnen für unsere Gesellschaft verhandeln, sprechen wir über diesen Aspekt genauso, wie über Fragen der Arbeitsbedingungen für Künstler:innen an den Theatern oder die Transformation an den Bühnen. Diese Transformation wollen wir offensiv aus der Mitte des Verbands heraus vorantreiben. Dabei geht es darum, Vertreter:innen der Rechtsträger und Theaterleiter:innen auf Basis ihrer vertrauensvollen Zusammenarbeit miteinander in eine verbindliche Verabredung zu bringen, die es ermöglicht, gemeinsam offen und konstruktiv über die Zukunft nachzudenken.
Es braucht einen Pakt als Grundlage der guten Steuerung solcher Prozesse.«

Foto: Senatskanzlei Hamburg / Jan Pries