Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist derzeit einiges in Bewegung. Viele Sendeanstalten planen derzeit umfassende Umstrukturierungen, offenbar auch aufgrund notwendig gewordener Einsparungen. Sehr häufig ist hier auch die Kultur betroffen (s. dazu auch den „Brennpunkt“ von Tobias Könemann in Oper & Tanz, Ausg. 3-2023: „Kulturauftrag? – Nein Danke!“) Am 11. September demonstrierten Kulturschaffende am Hochhaus des Bayerischen Rundfunks in München, um gegen den „Kulturkahlschlag“ im Programm Bayern 2 zu protestieren. BR-Intendantin Katja Wildermuth erhielt im Anschluss einen Offenen Brief, in dem größte Sorge über den geplanten Umbau der Welle Bayern 2 geäußert wurde. Dort heißt es: „Der Wegfall eines großen Teils der Kultursendungen von Bayern 2 führt aus unserer Sicht auch dazu, dass wir Künstlerinnen und Künstler – Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Musikerinnen und Musiker, Regisseurinnen und Regisseure, Theatermacherinnen und Theatermacher, Architektinnen und Architekten, Bildende Künstler und Künstlerinnen und andere – künftig immer weniger Raum bekommen, um unsere Arbeit sichtbar und hörbar zu machen, um ein offenes Podium für sie zu haben. Wo aber soll man Kultur noch entdecken, wenn es kein Forum zum Entdecken mehr gibt?“ Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur im BR, leugnete, dass es einen solchen Kahlschlag gebe. Die Gefahr besteht aber durchaus – nicht nur im Bayerischen Rundfunk.